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35. Deutscher Evangelischer Kirchentag in Stuttgart (3. bis 7. Juni 2015)

01 DEKT35Beim kommenden Kirchentag werden wir eine Schülereporterin und einen Schülerreporter haben: Aus Stuttgart werden Jennifer Wenzel (Q2) und Moritz Meier (EF) berichten.
Die beiden Schüler des Ratsgymnasiums nehmen jeweils an einem Zentralkurs im Fach Hebräisch am Ceciliengymnasium teil und sind auf Einladung des Deutschen Evangelischen Kirchentages und des Landesausschusses Westfalen vom 3. bis 7. Juni beim Kirchentag in Stuttgart dabei.
Hier geben sie erste Informationen von einer Vorerkundungsfahrt, die Ende Februar stattfand .

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27./28. Februar 2015. Um 9 Uhr 22 begann die Vorerkundungsfahrt für den Kirchentag 2015 ab Gleis 4 am Bielefelder Hauptbahnhof. Mit dem ICE ging es dann zunächst nach Dortmund, wo sich der ganze westfälische Landesauschuss vereinigte und nach Stuttgart fuhr. Um kurz nach 14 Uhr kamen wir dort an und wurden herzlich in Empfang genommen.

02 SchlosskircheNach einem hektischen Check-in im Hotel im Herzen Stuttgarts ging es zu einer Andacht in der Schlosskirche. Diese ist die erste protestantische Kirche Württembergs. Das zeigt sich vor allem an der zentralen Ausrichtung des Altars.

03 StiftskircheIn der Stiftskirche gibt es einiges zu bestaunen. Nachdem sie im Krieg zerstört worden war, ist sie in moderner Art und Weise wiederhergerichtet worden. So gibt es in der Stiftskirche keine Säulen mehr, denn einzig die Nordseite blieb vom Krieg verschont. Der besondere Altar und die weiße Orgel, die der Kirche einen sehr hellen Charakter gibt, fallen schnell ins Auge.

Im Stuttgarter Rathaus wurden wir von der Sozialbürgermeisterin mit Kartoffelsalat, Maultaschen, Laugengebäck und Stuttgarter Apfelsaft sehr freundlich empfangen.

Nach einem leckeren Abendessen im „Rudolfs“, einem Restaurant, das psychisch Kranke beschäftigt, ging es noch zu einem kulturellen Abschluss ins „teatro piccolo“, das mit einem außergewöhnlich fesselnden Programm des Theaterpädagogen Martin Seeger die Geschichten und Dichtungen des Alten Testaments inszeniert und auf die Gegenwart bezieht, so etwa auch auf den Nahostkonflikt.

Um kurz nach Mitternacht ist endgültig Feierabend und auch die Schülerjournalisten begeben sich langsam zu Bett.

Nach einem ausgiebigen Frühstück begaben wir uns alle ins „Palästle“, einen früheren Getränkemarkt, der nun von der Geschäftsstelle des Kirchentags genutzt wird. Dort wurde uns nach einer Andacht, die musikalisch von Gitarre und Querflöte gestaltet wurde, der Plan für den Kirchentag vom 3. bis 7. Juni vorgestellt. Dieser steht unter der Losung „damit wir klug werden“ aus dem 90. Psalm.
Im Glauben an Gott wird die Quelle zur Klugheit gesehen, sodass diese auch das Verstehen unseres eigenen Lebens und seiner Endlichkeit fördert. Die Kirchentagsbeauftragten begründen die Wahl dieser Losung folgendermaßen: „Ein JA zu Gott ist ein JA zum Leben, das endlich ist und darum klug gelebt werden will."

Zu jedem Kirchentag gibt es einen offiziellen „Kirchentagspsalm". Für dieses Jahr wurde Psalm 1 ausgewählt, der nicht nur durch seine exponierte Stellung im Psalmenbuch und die damit verbundene Funktion als Tor zum Psalter überzeugte, sondern auch durch seine Aussage über diejenigen, die Geschmack an der Weisung Gottes gefunden haben, sich mit dieser beschäftigen und daraus Schlüsse für ihr Leben ziehen – für dieses Jahr besonders passend.  

04 Hospitalkirche 05 HospitalkircheNach einer Kichererbsensuppenpause führte uns der ehemalige Dekan Herr Ehrlich durch die Innenstadt und zeigte uns zentrale Orte. Einer dieser Orte war die Hospitalkirche. Diese wurde zunächst innerhalb einer Klosteranlage genutzt. Das Kloster wurde im Zuge der Reformation in ein Hospital umgewandelt und die Kirche wurde evangelisch, daher der Name „Hospitalkirche“. Ende des 19. Jahrhunderts übernahm die Stadtpolizei die zugehörigen Gebäude. In diesen wurden durch die Nationalsozialisten im „Dritten Reich“ Bürger inhaftiert und gefoltert. 1944 wurden das Kloster und alle umliegenden Gebäude fast vollkommen zerstört. Ein Teil der Kirche wurde wieder aufgebaut, die Südwand des Langhauses blieb allerdings als Ruine – Denk- und Mahnmal – stehen und kann heute im Hospitalhof der Anlage besichtigt werden.  

06 Porsche-ArenaWeiter fuhren wir mit dem Bus zum Neckarpark, einem Veranstaltungsgelände im Stuttgarter Stadtbezirk Cannstatt. Auf diesem 35 Hektar großen Festgelände finden  regelmäßig Großveranstaltungen statt, so zum Beispiel das Stuttgarter Frühlingsfest oder das Cannstatter Volksfest.  Auf Grund des dort vorhandenen Platzes wird im Juni ein Großteil der Veranstaltungen auf diesem Gelände stattfinden, so auch der große Abschlussgottesdienst und die Konzerte von Andreas Bourani und den Wise Guys. Der Neckarpark zu einem großen Teil auch für Sportveranstaltungen genutzt und beherbergt die Mercedes-Benz Arena und die Porsche Arena.  

Für die Anbindung des Neckarparks, der doch etwas vom Stadtkern entfernt liegt, ist durch eine Bahn, die immer an Veranstaltungstagen direkt zum Neckarpark fährt, und eine weitere, die ebenfalls in geringer Entfernung vom Park hält, gesorgt. Diese werden, wie alle anderen öffentlichen Verkehrsmittel in Stuttgart, vermehrt fahren, sodass man alle Veranstaltungsorte bequem und mit geringem Zeitaufwand erreichen kann.  

07 Weinberge08 Im WeinbaumuseumIn einer Fellbacher Gemeinde wurden wir mit Hefezöpfen, Tee und Kaffee gestärkt und so ging es mit dem Bus durch die Fellbacher Weinberge nach Uhlbach ins Weinbaumuseum. Das Weinbaumuseum zeigt in seiner Ausstellung die Geschichte und Entwicklung des Weinbaus in Stuttgart. Man sieht neben alten verzierten Weinfässern und Weinpressen auch Arbeitsgegenstände und Trinkgefäße und bekommt Auskunft darüber, wie ein Weinberg bebaut wird. Abschließend gab es typisch schwäbisches Essen im Restaurant „Zum Ochsen“.
Als der Bus wieder vor unserem Hotel ankam, war es auch schon wieder Zeit, den Koffer zu packen und sich zu Bett zu begeben, bevor wir am Sonntag zurück nach Bielefeld fuhren.

So sind wir gespannt und freuen uns auf den Kirchentag in Stuttgart vom 3. bis zum 7. Juni 2015, von dem wir aktuell berichten werden.

Weitere Informationen: www.kirchentag.de

Jennifer Wenzel und Moritz Meier