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Auch in diesem Jahr gab es wie immer eine meeresbiologische Studienfahrt. In Abwechslung zu den bisherigen Fahrten ging es aber nicht zur Isola del Giglio, sondern nach Kroatien, genauer gesagt auf die Insel „Krk“, eines der beliebtesten Tauchziele Kroatiens.

Am 17. Juni trafen sich die 23 „Biologen“ abends am Tierpark Olderdissen im gemütlichen Outfit, vorzugsweise Jogginghose, um die lange Reise anzutreten. Nachdem dann auch die Letzten erschienen waren, fuhren wir mit mehr oder weniger reichlich Proviant versorgt in einem relativ komfortablen Reisebus los. Die Lehrerschaft wurde diesmal durch Frau Reinhold und Herrn Bormann vertreten, der selbstverständlich seine Ukulele dabei hatte.

Nach 13 Stunden und einer langen, teilweise schlaflosen Nacht sind wir dann endlich in Kroatien angekommen. Untergebracht waren wir für die Woche in einem Hotel in Njivice. Njivice ist ein Ort, der ungefähr 20 km von der Tauchstation „mare- vivum“ entfernt ist, wo wir in den nächsten Tagen ein meeresbiologisches Programm absolvieren wollten.

Nachdem eingecheckt und die Zimmer besichtigt waren, sind einige Schüler dann bepackt mit Badesachen, Sonnenbrille und natürlich Sonnencreme unter der Aufsicht von Herrn Bormann zum Strand gegangen, um dort eine kleine Abkühlung zu erhaschen und sich von der langen Busfahrt zu erholen. Die andere Gruppe hat derweil mit Frau Reinhold den Ort inspiziert sowie einige Besorgungen unternommen. Nach dem Abendessen, haben wir den Tag dann noch gemütlich ausklingen lassen. Dies war keine Seltenheit. Oft kamen wir in den nächsten Tagen auch noch zu später Stunde in gemütlicher Runde zusammen.

Die nächsten Tage verliefen eigentlich alle nach demselben Ablauf, da wir in dieser Zeit an einem meeresbiologischen Programm, durchgeführt von Biologen des Instituts „mare- vivum“ in Glavatok, teilgenommen haben.

Nach einem mehr oder wenigen kurzen Frühstück im Hotel, zu dem es die meisten doch geschafft hatten zu erscheinen, ging es so gegen 9:15 Uhr mit dem Bus nach Glavatok zum Institut „mare-vivum“. Dort wurden wir von Birgit und Branco sehr nett empfangen. Direkt zu Beginn bekamen wir ein Geschenk: giftgrüne T-Shirts! Vorzugsweise die männlichen Kursteilnehmer zogen diese sofort mit großer Begeisterung an.

In den vierTagen dort war unser Programm in zwei Bereiche unterteilt: Theorie und Praxis.

In der Praxis wurden wir nicht nur in die Grundtechniken des Schnorchelns und Tauchens eingeführt, sondern uns wurden auch die beobachteten Lebewesen, wie Seegurken, Algen etc. sowie das Zusammenwirken im Ökosystem Meer erläutert. Unterstützt wurde dieser praktische Teil durch den theoretischen Teil, in dem viele von uns Referate hielten, die teilweise durch die Meeresbiologen ergänzt wurden.

Da am ersten Tag das Wetter leider nicht ganz mitspielen wollte und der Wellengang einfach  zu stark war, wurde zur Freude aller nur Theorie gemacht. Beispielsweise wurde ein Experiment zu den Auswirkungen von Temperaturunterschieden und unterschiedlichen Salzgehalten auf die Meeresströmungen durchgeführt.

Am zweiten Tag konnten wir dann endlich auf dem Gebiet Praxiserfahrung sammeln. Nachdem alle ihren Neoprenanzug sowie Flossen, Maske und Schnorchel zusammengesammelt hatten, gingen wir in mehreren kleinen Gruppen ins Wasser, um dort in die Unterwasserwelt der Insel einzutauchen. Dies war natürlich eine sehr gute Gelegenheit unser neu erworbenes Wissen unter Beweis zu stellen. Beim Schnorcheln konnten wir nun vieles endlich vor Augen sehen, was Birgit uns in der Theorie schon erzählt hatte. Doch die geheimen Aufenthaltsorte der Seegurken, Seesterne, Seeigel, Seepferdchen, Tintenfische und sogar der Petermännchen entdeckten wir erst beim Tauchen. Die Petermännchen zählen zu den gefährlichsten europäischen Gifttieren, da die Flossenstacheln und der Kiemendeckelstachel giftige Substanzen enthalten. Einige von uns gewannen die Tiere sogar so lieb, dass sie, vorzugsweise die Seeigel, mit ins Hotel nahmen und ihnen einen neuen Lebensraum in der Dusche bzw. Badewanne zur Verfügung stellten.

Auch wurde eine „lustige“ Bootsfahrt rund um die Insel unternommen. Bei deutschen Schlagern sowie Getränken (selbstverständlich keine alkoholischen) konnten wir  einen noch besseren Eindruck von der Insel gewinnen.
 Desweiteren wurde ein Ausflug nach Baska unternommen. Nach einer kurzen Busfahrt legten wir eine Pause am Sandstrand von Baska ein.  Einige der männlichen Kursteilnehmer nutzten diese Chance noch einmal und sprangen in die Fluten. In Baska selbst wurde dann ein sehr ausführliches Kulturprogramm absolviert. Wir besichtigten den Ort und seine Kulturstätten. U.a. besuchten wir die größte Kirche von Baska, die im Barockstil erbaute „Pfarrkirche der heiligen Dreieinigkeit“. Unterstützt wurde dies selbstverständlich auch wieder durch Referate.

Einen weiteren Ausflug gab es noch am letzten Abend nach Krk Stadt, wo es passend zu unserer Ankunft geregnet hat. Trotz Protest seitens der Schüler musste der Bus schließlich verlassen werden. Da der Lehrkörper sich schnell aus dem Staub gemacht hatte - wahrscheinlich wegen des Regens - und unser Busfahrer den Bus nicht wieder öffnen wollte, mussten wir notgedrungen bei strömendem Regen eine trockene Bleibe suchen - nicht ganz einfach. Die meisten zog es in ein gemütliches Cafe oder an einen Platz mit Blick auf das Meer, um den letzten Abend bei gemütlichem Beisammensein ausklingen zu lassen. Dies wurde dann später im Hotel noch fortgesetzt.

So nahm unsere Studienfahrt nach einer wundervollen Woche auf Krk langsam ein Ende und wir traten die Heimreise an. Allerdings gab es noch einen Zwischenstopp in der Slowenien, wo es eine Führung durch die Tropfsteinhöhle in Postojna gab. Dies war ein ganz besonderes Erlebnis, da sie mit 22 km Höhlengängen unter der Erde eine der größten Karsthöhlen ist. Zunächst fährt man ca. 2 km mit einer Bahn durch die Höhle und läuft dann zu Fuß über nassen, teilweise rutschigen Boden weitere 1,5 km. Selbstverständlich waren wir alle auf die Temperaturveränderungen unterhalb der Erde „bestens“ vorbereitet. Wir spazierten fröhlich in kurzer Hose fröstelnd durch die Grotte. Auch wurde einigen durchaus bewusst, dass durch Flipflops nicht unbedingt der beste Halt auf nassem, rutschigem Boden gegeben ist.

Interessant war vor allem, dass die Bildung von Stalaktiten und Stalagmiten unter ähnlichen chemischen Bedingungen erfolgt, wie die Bildung der Kalkschalen von Korallen. Aufgrund dieser thematischen Parallelität war der Besuch in der Tropfsteinhöhle ein sehr passender Abschluss für unsere meeresbiologische Fahrt.

An dieser Stelle gilt es noch einmal Dank zu sagen an Frau Reinhold und Herrn Bormann, die durch ihre Organisation und ihr Engagement dazu beigetragen haben, dass uns unsere Studienfahrt nach Kroatien noch lange Zeit in Erinnerung bleiben wird.

Von Julia Becker und Hannah Bernart

 

Video zu unserer Fahrt: