Das Ratsgymnasium ist von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer zur anerkannten UNESCO-Projektschule ernannt worden. Die Bestätigung musste zuvor aus Paris vom Hauptsitz der UNESCO kommen.

02 Aus dem UNESCO SchullebenSchullkoordinatorin Heike Biermann und Schulleiter Hans-Joachim Nolting stellen Ministerin Yvonne Gebauer das UNESCO-Profil des Ratsgymnasiums vor: Der klimaneutral gedruckte Schulplaner enthält "Lesezeichen" zu verschiedenen UNESCO-Aktivitäten. © Ratsgymnasium

Das Netzwerk der UNESCO-Projektschulen in Deutschland besteht aus rund 300 Schulen, davon 47 in NRW. Vertreten sind alle Schulformen. Die Schwerpunkte sind Demokratie- und Menschenrechtsbildung, interkulturelles Lernen, Welterbe-Bildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung und „Global Citizenship Education“ sowie Chancen und Risiken des digitalen Zeitalters. Die Projektschulen tragen damit zur Umsetzung der „Agenda 2030“ der Vereinten Nationen bei.

Starke Säulen unter einem gemeinsamen Dach - Mit den UNESCO-Leitthemen treffen sich am Ratsgymnasium ganz verschiedene Schulprojekte entsprechend dem UNESCO-Logo unter einem gemeinsamen Dach. Das beginnt im Kleinen etwa mit dem klimaneutral gedruckten Schulplaner und den Konzepten zur nachhaltigen Mobilität. Gemeinsame Aktionen wie „Heb‘ die Hand für Menschenrechte“ oder ein Synagogen-Besuch im Jahrgang 8 gerade am 9. November sowie die Arbeit in der SV und im Schülerrat stärken das Verständnis für Demokratie und Menschenrechtsbildung. Bei den regelmäßigen Klassenfahrten nach Langeoog steht das bewusste (Er)Leben im Weltnaturerbe Wattenmeer im Mittelpunkt. Das interkulturelle Lernen wird durch Aktionen wie internationales Kochen, Austauschprogramme und das Native Speaker Projekt gefördert. Durch das Projekt Benin wird eine Partnerschaft zu einer Schule und Krankenstation im westafrikanischen Benin gepflegt. Die Leitlinien der UNESCO und der Agenda 2030 geben diesen und anderen Aktivitäten ein gemeinsames Dach, mehr noch gemeinsame Orientierung im Sinne einer Leitkultur.

Die Steine tragen sich gegenseitig - Yvonne Gebauer erläuterte: „Die Schulen in Bergisch Gladbach, Bielefeld, Dortmund, Krefeld, Recklinghausen und Verl eint, dass die UNESCO-Leitthemen die gesamte Schulkultur prägen – vom außerschulischen Lernen über das schulische Leben bis in den Unterricht hinein. Dadurch ermöglichen sie den Schülerinnen und Schülern einen konkreten und handlungsbezogenen Erkenntnisgewinn und eine ganzheitliche Wertebildung.“ Dabei verglich sie nach Seneca unsere Gesellschaft mit einem Steingewölbe, das zusammenbrechen würde, wenn die Steine sich nicht gegenseitig tragen. Klaus Schilling erklärte: „Wir freuen uns sehr, die neuen UNESCO-Projektschulen in Nordrhein-Westfalen als aktive Mitglieder des weltweiten Schulnetzwerks der UNESCO willkommen zu heißen! Damit werden ihre Anstrengungen und Leistungen für eine hochwertige Bildung im Zeichen der nachhaltigen Entwicklungsziele gewürdigt.“

Ein langer Weg - Für die Ernennungsurkunde hatte sich das Ratsgymnasium seit 2013 auf den dafür vorgeschriebenen Weg gemacht. Dieser Weg begann zunächst als „interessierte Schule“ und ging 2016 als „mitarbeitende Schule“ weiter. Das Ratsgymnasium musste gegenüber dem Netzwerk Konzepte und Projekte nachweisen. Auf Koordinatoren- und Fachtagungen und im OWL-Netzwerk der UNESCO-Projektschulen steht das Rats in einem regen Austausch. Nachdem 2019 der Antrag zur „anerkannten“ Schule gestellt worden war, begann allerdings vor allem coronabedingt eine lange Wartezeit – auf die ersehnte Nachricht aus Paris. Auch die dem Anlass angemessene große Schulfeier musste pandemiebedingt leider ausfallen. Mit der Überreichung der Urkunde in Düsseldorf ist die Anerkennung aber nun offiziell. Neben dem Ratsgymnasium wurden fünf weiter NRW-Schulen in den UNESCO-Kreis aufgenommen, darunter eine Gesamtschule, drei Gymnasien und ein Berufskolleg. Die UNESCO-Projektschulen arbeiten eng zusammen und profitieren vom weltweiten Austausch mit über 11.500 Projektschulen in mehr als 180 Ländern. Die Bundeskoordination ist bei der Deutschen UNESCO-Kommission in Bonn angesiedelt.

Kurzbeitrag unter WDR-Kulturnachrichten
https://www1.wdr.de/kultur/kulturnachrichten/unesco-zeichnet-nrw-schulen-aus-100.html

Pressemitteilung auf unesco.de vom 27. Mai 2021
https://www.unesco.de/bildung/unesco-projektschulen/unesco-projektschulen-deutschland/neuaufnahmen-nordrhein-westfalen

 H. Biermann, 10.06.21