Es geht wieder los! Die neuen Aufgaben des Chemie-Wettbewerbs „Chemie – die stimmt!“ (Cds) sind da. Teilnehmen an diesem von der Kultusministerkonferenz empfohlenen bundesweiten Wettbewerb können alle Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 – auch Frühstarter aus Klasse 8 können dabei sein. 

Hier finden sich die aktuellen Aufgaben: https://www.chemie-die-stimmt.de. Die Lösungen können bis zum 30. November 2021 bei Frau Haubrock abgegeben werden.

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Um allen Interessierten einen Einblick in diesen Wettbewerb zu ermöglichen, teilt Roxana Scharpegge – Schülerin der Q1 und erfolgreiche Teilnehmerin an Cds – mit uns ihre Erfahrungen, die sie in den beiden vergangenen Jahren gewinnen konnte: Um allen Interessierten einen Einblick in diesen Wettbewerb zu ermöglichen, teilt Roxana Scharpegge – Schülerin der Q1 und erfolgreiche Teilnehmerin an Cds – mit uns ihre Erfahrungen, die sie in den beiden vergangenen Jahren gewinnen konnte: 

(S. Haubrock)

Cds Bericht 2020 / 2021 von Roxana Scharpegge

„Ich habe vergangenes Schuljahr bereits zum zweiten Mal am Chemiewettbewerb “Chemie - die stimmt!” teilgenommen und bin sogar unter den zehn Besten der Regionalrunde gelandet.

“Chemie - die stimmt!” richtet sich an alle chemieinteressierten Schüler der neunten und zehnten Klassen und hebt sich durch die differenzierten Aufgaben deutlich von den im Unterricht behandelten Themen ab, was ich ziemlich spannend finde. Denn durch das Auseinandersetzen mit diesen stößt man auf viele interessante Zusammenhänge, wird gefordert, das bereits Gelernte auf neue Sachverhalte anzuwenden und sammelt nebenbei noch weitere wissenswerte Erkenntnisse. Genau diese Mischung hat mich angesprochen, weshalb ich meine Erfahrungen aus der Neunten um die aus der diesjährigen Teilnahme ergänzen wollte.

Der Wettbewerb besteht aus vier Runden, die auf unterschiedlichen Ebenen sowie unterschiedlichen Veranstaltungen stattfinden. Zu Beginn eines Schuljahres kann man die Aufgaben der ersten Runde auf der Webseite des Wettbewerbes einsehen, welche in einer Hausaufgabenrunde gelöst werden. Für die zweite Runde treffen sich die Landesbesten normalerweise, um eine Klausur zu schreiben und an einer wissenschaftlichen Veranstaltung teilzunehmen, allerdings wurde diese Runde dieses Jahr coronabedingt dezentral durchgeführt, so dass ich die Klausur in der Schule geschrieben habe. Auch die dritte Runde fand anders als sonst statt: Eigentlich ist hier ein mehrtägiges Zusammenkommen der Teilnehmer inklusive theoretischer und praktischer Prüfung geplant, dies war dieses Jahr nur über Zoom und gather.town möglich. Ebenfalls besonders war, dass man alle Teilnehmer der Regionalrunden kennenlernen konnte, weil diese gleichzeitig stattfanden. Dank gather.town konnten wir neben den geplanten Aktivitäten wie ein Quizabend oder einer PowerPoint-Karaoke viele Gleichgesinnte kennenlernen und Zeit mit ihnen verbringen. 

Der zentrale Punkt der gesamten Veranstaltung war das Schreiben der Klausur, welche alle gleichzeitig über Zoom geschrieben haben. Die vierstündige Klausur bestand für uns Zehntklässler aus sieben Aufgaben, die meist einem bestimmten Schema folgen: Zuerst wird ein bestimmtes chemisches Phänomen erläutert oder eine Fachrichtung genauer beschrieben, wozu man anschließend mehrere teilweise aufeinander aufbauende Fragen beantworten muss. Häufig geht es hierbei darum, sein bisheriges Wissen mit den gegebenen Informationen so zu kombinieren, dass Phänomen oder bestimmte Reaktionen erklärt werden können. Außerdem muss man natürlich die eine oder andere Reaktionsgleichung aufstellen, ausgleichen und mit ihr weiterarbeiten. Vor allem finde ich die Anwendung der Stöchiometrie zum Lösen der Fragen faszinierend, weil man mithilfe einiger Angaben in Lage ist, die Reaktion, aber auch genauere Abläufe hervorzusagen. Und weil die Anwendung der Stöchiometrie in diesem Wettbewerb – überwiegend in den höheren Runden - ziemlich wichtig ist, gab es am Vortag zum Wettbewerb ein Seminar, in welchem von ehemaligen Teilnehmern und auch Veranstaltern diese in verschiedenen Schwierigkeitsgraden erklärt wurde. Die Schwierigkeitsgrade waren so eingeteilt, dass auch die ohne Vorwissen den Einstieg bekommen haben, es aber auch ein Seminar gab, das über die Stöchiometrie, die wir in der Schule behandelt haben, hinausging und wir so weitere Denkansätze besprochen haben, die letztlich auch in der Klausur hilfreich waren. Generell ist man relativ gut auf die zweite und dritte Runde vorbereitet, indem man sich mit den Aufgaben der vergangenen Jahre auseinandersetzt. Auf diese Weise bekommt man ein Gefühl, welche Aufgaben grob in welchen Fachgebieten drankommen (auch wenn die Aufgaben in der Klausur teilweise sehr speziell sind) und kann sich weiter über diese informieren. Gleichzeitig konnte ich auch erkennen, nach welchen Kriterien bewertet wird und welche Ansätze zumindest Teilpunkte gaben, was mir schließlich in den Klausuren echt weitergeholfen hat.

Ein weiterer Aspekt des Wettbewerbs ist der praktische Teil. Normalerweise führen Teams Experimente durch und werten diese anschließend aus, was dieses Jahr leider auch nicht möglich war. Deshalb sollten wir ersatzweise in Gruppen, die zufällig innerhalb einer Regionalrunde gebildet wurden, Kurzvideos zum Thema “Safety in Chemistry” erstellen. Meine Gruppe hat sich auf den Einsatz von Schutzhandschuhen (beispielsweise im Umgang mit Schwefelsäure) fokussiert und hat den fünften Platz belegt.

Daneben gab es auch viele wissenschaftliche Vorträge über Chemie und die moderne Impfstoffentwicklung von Forschern und Experten sowie eine Seminarreihe, wo weitere chemische Schwerpunkte näher erläutert wurden. Nach dieser Idee wird im kommenden Schuljahr für alle Teilnehmender der dritten Runde eine weitere Seminarreihe angeboten, die auch als Vorbereitung für weitere Chemiewettbewerbe wie die Internationale Chemieolympiade (IChO) dient.

Insgesamt kann ich jedem, der sich auch nur ein wenig für Chemie interessiert, empfehlen, sich an “Chemie- die stimmt!” zu versuchen, da sich die Teilnahme auf jeden Fall lohnt. Man kann ziemlich viel lernen, was in der Schule nicht so ausführlich oder gar nicht behandelt wird, lernt nebenbei ganz viele großartige Leute kennen und erhält auch weitere Chancen, an die man so nicht immer kommt.“

Roxana Scharpegge, Q1

Zwei aktuelle Aufgaben der aktuellen Wettbewerbsrunde 2021/22

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              (Aufgabe 1 für Jahrgangsstufe 9)                                                    (Aufgabe 5 für Jahrgangsstufe 10)