Knapp vor der Bundestagswahl fand am Freitag eine Podiumsdiskussion der drei Parteien, die einen Kanzlerkandidaten stellen, in der Aula des Ratsgymnasiums statt. Die Schülervertretung hatte in Zusammenarbeit mit einigen Lehrkräften der Schule dabei die Organisation übernommen. Die Direktkandidaten in Bielefeld Wiebke Esdar (SPD) und Angelika Westerwelle (CDU) sowie der Grünen-Direktkandidat des Kreises Gütersloh Sebastian Stölting, der seine Kollegin Britta Haßelmann vertrat, stellten sich den Fragen der Elftklässler Zoe Klee und Niclas Conrad vor den Augen der Schülerinnen und Schüler aus der 12. Jahrgangsstufe. Aus der Aula heraus wurde die Debatte in die Klassenräume übertragen, sodass auch die restlichen Oberstufenschüler der Schule coronakonform der Debatte folgen konnten. Neben Klimawandel und Zukunft der Rente standen auch schülernahe Themen wie die Einführung der Fächer Recht und Wirtschaft, die Wehrpflicht und BaföG auf der Tagesordnung.

Ähnlich den Triellen im TV hatten die Schülerinnen und Schüler sich verschiedene Formate einfallen lassen, so mussten die drei Politikerinnen und Politiker Sätze beenden und Positionierungen zu vorgegebenen Thesen per roter oder grüner Karte vornehmen. Natürlich wurde auch die Redezeit der einzelnen Teilnehmer gemessen. Bei den Positionierungen zeigten sich dann die deutlichsten Unterschiede zwischen CDU auf der einen und SPD und Grünen auf der anderen Seite, als es zum Beispiel um die Einführung einer Dienstpflicht für Jugendliche (Grüne, SPD dagegen, CDU dafür) oder das Tempolimit auf Autobahnen (CDU dagegen, SPD und Grüne dafür) ging.
Hinsichtlich des Klimawandels fragte das Moderatorenteam kritisch nach, wie es denn gelingen könnte, den Kampf gegen den Klimawandel mit Deutschlands Rolle als Industrieland und dem Erhalt von Arbeitsplätzen in Einklang zu bringen.
Dazu betonte Angelika Westerwelle am Beispiel der Automobilindustrie die Chancen der Unternehmen, die diese durch den Austausch der Autoflotten in Zukunft entstehen. Eine Regulierung über die Bepreisung von CO2-Preis und der Bau von Klimaparks führte Sebastian Stölting als Beispiele an. Zudem bremse der Staat zu sehr, beispielsweise bei der Zulassung von Phovoltaik bei Unternehmen Diese wollten und müssten von sich aus nachhaltig sein, um wettbewerbsfähig zu bleiben, betonte der Grüne und verwies auf Vorbilder in Sachen CO2-Bepreisung, z.B. Kalifornien. Wiebke Esdar sah den Ausbau erneuerbarer Energien als zentral an. Am Beispiel Mitsubishi Paper machte sie den immensen Energieverbrauch der Industrie deutlich und wies darauf hin, dass sich Co2- Einsparungen hier enorm lohnten und eine Umstellung auf erneuerbare Energien besonders wirke. Zudem sei es wichtig, Anreize für Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft zu geben. Auch Einwanderung und der demografische Wandel wurden kontrovers diskutiert. Am Ende hatten auch die Schülerinnen und Schüler im Publikum Gelegenheit, Fragen zu stellen.

 M. Karmann, 24.09.21